Montag, März 13, 2006

Am Feste des hl. Josef

Kloster Maria Hilf, Bühl (Baden)

Hymnus zur Vesper: Te Joseph celebrent... (Clemens XI. 1649-1721.)

Dir, o Josef, erschall himmlischen Heeres Sang,
Dir erklinge vereint heute der Christen Chor,
Der du, hell an Verdienst, keuschesten Ehebund
Mit der Jungfrau gepflogen hast.

Als den bräutlichen Schoß, fruchtbar vom hehren Keim,
Du bestauntest, da packt sorgender Zweifel Dich,
Bis ein Engel dich lehrt, daß sie vom Heiligen Geist
Einen Knaben empfangen hat.

Als geboren der Herr, hegt ihn dein Arm, und fort
Mit den Flüchtenden ziehst du nach Aegyptenland;
Das verlorene Kind suchest und findest du
Freudig weinend im Tempelraum.

Nach dem Tod erst erblüht andern ein glüchlichs Los,
Und wer Palmen erstritt dringt nur zur Seligkeit:
Du freust lebend dich schon Gottes, den Engeln gleich,
Eines selteneren Loses froh.

Uns, die Beter, verschon, höchste Dreifaltigkeit,
Laß durch Josefs Verdienst sternenempor uns ziehn,
Daß vergönnt es uns sei, ewiglich dir allein
Darzubringen den Preisgesang.

Zu den Laudes: Iste, quem laeti colimus fideles...

Ihn, den heut wir Gläubigen freudig ehren,
Dessen hohe Siege wir feiernd singen,
Josef hat des ewigen Lebens Wonnen
Heut sich erworben.

O du Hochbeglückter, o Hocherfreuter!
Dir zur Seite stand in der letzten Stunde
Christus und die Jungfrau, treuwachend und mit
Ruhigem Antlitz.

Da entstieg der Sieger der Styx, von Fleisches
Banden ledig, selig im Schlummer auf zum
Ewigschönen Friedenspalast, die Schläfen
Strahlenumglänzt.

Darum laßt uns alle den König bitten,
Beizustehn uns und Vergebung unsrer
Sünden zu erwirken, die Gunst uns spendend
Leuchtenden Friedens.

Dir erklinge Heilsruf, dir klinge Jubel,
Gott, der du als einer regierst in Dreien
Und mit goldenen Kronen den treuen Diener
Ewig lohnest.

(Aus: Laudate Dominum, Altchristliche Kirchenlieder, lateinisch und deutsch von Richard Zoozmann, Verlag Georg Müller, München)

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